Rund ein Viertel der Online-Käufe in Deutschland wurden 2024 per Rechnung bezahlt, wobei Zahlung auf Rechnung bei den Käuferinnen und Käufern des Landes die zweitbeliebteste Methode ist. Auch im Business-to-Business/B2B-Sektor ist diese Zahlungsmethode Standard und wird im E-Commerce immer beliebter.

In diesem Artikel erfahren Sie, was eine Zahlung auf Rechnung mit sich bringt, welche Herausforderungen sie im B2B-Bereich mit sich bringt und welche Vorteile sie für E-Commerce-Unternehmen bietet, die sie im Bezahlvorgang anbieten. Wir stellen Ihnen einige Beispiele für Best Practices vor, erläutern die positiven Auswirkungen dieser Abrechnungsmethode auf Ihr Unternehmen und erklären, wie Sie diese Option in Ihre Prozesse integrieren können.

Worum geht es in diesem Artikel?

• Was bedeutet „Zahlung auf Rechnung“?
  
• Herausforderungen der Zahlung auf Rechnung im B2B-Bereich
  
• Welche Vorteile bietet die Zahlung auf Rechnung für den B2B E-Commerce?
  
• Best Practices: Zahlung auf Rechnung im B2B-Bereich
  
• Wie können B2B-Unternehmen Zahlungen auf Rechnung umsetzen?
  

Was bedeutet „Zahlung auf Rechnung“?

Zahlung auf Rechnung ist eine Zahlung, bei der die Käufer/innen ihre Produkte oder Dienstleistungen sofort erhalten und später per Rechnung bezahlen. Mit anderen Worten, der Betrag wird erst bei Erhalt der Ware fällig. Käufer/innen erhalten in der Regel eine Nachfrist von 14 bis 30 Tagen. Die Rechnung wird entweder mit der physischen Lieferung oder digital versendet, wonach die/der Empfänger/in den ausstehenden Betrag bis zum vereinbarten Datum begleicht.

Herausforderungen der Zahlung auf Rechnung im B2B-Bereich

Im B2B-Bereich birgt die Zahlung auf Rechnung bestimmte Herausforderungen, die im Unternehmen-zum-Verbraucher-Bereich (Business-to-Customer, B2C) nicht unbedingt ein so großes Problem darstellen. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die größten Probleme:

Große Rechnungen

Im B2B-Bereich sind die Rechnungen in der Regel viel höher als im B2C-Bereich. Das bedeutet eine größere finanzielle Belastung für den Lieferanten, wenn der Käufer/in mit der Zahlungsabwicklung in Verzug gerät. Wenn der Kunde Insolvenz anmeldet, muss das Unternehmen einen unermesslichen Arbeitsaufwand aufwenden, um sein Geld zurückzuerhalten – wenn es überhaupt einen einzigen Cent sieht.

Komplexe Bonitätsprüfungen

Bonitätsprüfungen für Firmenkundinnen und -kunden dauern viel länger und sind komplexer als die für Privatkäufer/innen. Während die Kreditwürdigkeit von Einzelpersonen im B2C-Bereich einem relativ einheitlichen Scoring-Ansatz folgt, müssen bei Unternehmen eine Reihe von Faktoren berücksichtigt werden, darunter die wirtschaftliche Lage, die Transaktion und die Branche. Trotzdem muss die Prüfung schnell voranschreiten, um Kaufabbrüche zu verhindern.

Lange Zahlungsziele

Eine weitere Herausforderung bei der B2B-Zahlung auf Rechnungen ergibt sich aus verlängerten Zahlungsabwicklungen. Unternehmenskäufer/innen erhalten oft mindestens 30 Tage Zeit, um ausstehende Rechnungen zu begleichen. Diese langen Zahlungsziele binden die Liquidität des abrechnenden Unternehmens, was es schwierig macht, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren oder zu investieren. Unternehmen müssen garantieren, dass sie bestehende finanzielle Verpflichtungen weiterhin pünktlich erfüllen können, insbesondere bei großen Rechnungen.

Zusätzlicher Verwaltungsaufwand

Die Zahlungsabwicklung für Rechnungen ist mit viel Verwaltungsaufwand verbunden, was besonders für kleinere Unternehmen eine Herausforderung darstellen kann. Unternehmen müssen ausstehende Forderungen verwalten, Verzugsgebühren hinterher laufen und Mahnungen versenden – all das bindet erhebliche Ressourcen. Auch im B2B-Sektor gibt es strenge regulatorische Anforderungen, die den Betrieb weiter belasten.

Stripe Invoicing kann Ihnen bei Ihren Forderungen helfen, von der Abrechnung bis zum Zahlungsbeleg. Invoicing verfolgt automatisch den Rechnungsstatus, versendet Zahlungserinnerungen und verarbeitet Rückerstattungen. KI-gestütztes Dunning hilft Ihnen außerdem, Zeit und Budget zu sparen und höheren Umsatz zu erzielen.

Welche Vorteile bietet die Zahlung auf Rechnung für den B2B-E-Commerce?

Deutsche Unternehmen, die im B2B-E-Commerce Zahlungen auf Rechnung anbieten, profitieren von einer Reihe von Vorteilen:

Höhere Zahlungsbereitschaft und höhere Konversionsrate

Viele Firmenkundinnen und -kunden bevorzugen die Zahlungsabwicklung auf Rechnung in digitalen Kanälen, da sie so Produkte und Dienstleistungen sofort nutzen können, ohne sofort bezahlen zu müssen. Dies verbessert den Cashflow, verringert das Risiko der Käufer/innen und stärkt das Vertrauen in den Online-Shop oder den/die Verkäufer/in.

Verkäufer/innen können den Umsatz steigern, da Käufer/innen eher dazu neigen, größere Bestellungen aufzugeben, wenn sie erst später bezahlen müssen. Die Zahlung auf Rechnung verringert auch das Risiko abgebrochener Käufe, was die Konversionsraten erhöht und zum Erfolg des Unternehmens beiträgt.

Kundenzufriedenheit

Firmenkunden investieren häufig größere Geldbeträge und erwarten ein zuverlässiges Erlebnis. Daher ist Vertrauen im B2B-Sektor von entscheidender Bedeutung. Die Zahlung auf Rechnung bietet eine sichere Zahlungsmethode, die das Vertrauen der Käufer/innen stärkt – insbesondere bei Neukunden.

Eine positive Kauferfahrung steigert die Kundenzufriedenheit nach einer einzigen Bestellung und trägt oft zu einer dauerhaften Kundenbindung bei. Zufriedene Käufer/innen kehren eher zurück und empfehlen das Unternehmen manchmal weiter.

Wettbewerbsvorteil

In dem überfüllten digitalen B2B-Markt kann die Zahlung auf Rechnung Unternehmen einen großen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Da sie diese Möglichkeit bietet, Einkäufe abzuschließen, heben sich Einzelhändler von der Konkurrenz ab, die nur Vorauszahlung oder andere Optionen für die Vorfakturierung anbietet. Die Zahlung auf Rechnung wird oft zu einem wichtigen Alleinstellungsmerkmal (USP) für die Gewinnung potenzieller Kundinnen und Kunden, insbesondere in hart umkämpften Branchen mit geringen Margen.

Best Practices: Zahlung auf Rechnung im B2B-Bereich

Deutsche B2B-Online-Händler, die erfolgreich die Zahlung auf Rechnung in ihre internen Workflows integrieren, können sich über vielfältige Vorteile freuen.

Beispiel 1: Automatisierte Bonitätsprüfung und schnelle Abwicklung

Ein mittelständisches IT-Unternehmen nutzt die Zahlung auf Rechnung als zentralen Bestandteil seiner Vertriebs- und Marketingstrategie. Mit automatisierten Bonitätsprüfungen kann das Team die Kreditwürdigkeit eines Unternehmenskunden innerhalb von Minuten bewerten. KI-gestützte Tools, die Transaktionsverhalten und Finanzdaten analysieren, ermöglichen dies durch eine schnelle, unkomplizierte Integration. Wenn die Bewertung akzeptabel ist, stellt das System die Rechnung automatisch aus und versendet die Bestellung sofort.

Das Unternehmen betreibt außerdem einen flexiblen Dunning-Prozess, der automatisch Abrechnungserinnerungen versendet und Fälligkeitstermine bei Bedarf anpasst. Dies hilft dem Unternehmen, seine Liquidität aufzustocken und seinen Verwaltungsaufwand auf ein Minimum zu reduzieren. Dieser effiziente Ansatz hat seine Konversionsrate um 25 % erhöht und die Rückgabequote erheblich gesenkt.

Beispiel 2: Flexible Zahlung auf Rechnung für langfristige Kundetreue

Ein Anbieter nachhaltiger Energiesysteme ermöglicht es seinen Geschäftskunden, auf Rechnung zu bezahlen und bietet flexible Zahlungsziele von bis zu 45 Tagen. Die Käufer/innen schätzen den zusätzlichen Spielraum, insbesondere wenn es um größere Investitionen in erneuerbare Energien geht. Dieser Ansatz schafft Vertrauen, auf das das Unternehmen aufgebaut hat, um langfristige Partnerschaften mit großen Branchenkunden aufzubauen.

Beispiel 3: Reduzierter Verwaltungsaufwand

Ein B2B-Bürobedarfsunternehmen hat die Zahlung auf Rechnung eingeführt, um die internen Buchhaltungsprozesse zu verbessern. Automatische Abrechnung und zuverlässiges Dunning sparen dem Unternehmen wertvolle Zeit und Ressourcen. KI-gestützte Funktionen überwachen eingehende Geldmittel und benachrichtigen das Unternehmen frühzeitig, wenn ein Kunde in Verzug gerät. Dank des geringeren Verwaltungsaufwands kann sich das Team mehr auf die Kundenakquise und das Beziehungsmanagement konzentrieren.

Wie können B2B-Unternehmen die Zahlung auf Rechnung umsetzen?

B2B-Unternehmen in Deutschland können mit Stripe Payments Zahlungen auf Rechnung in bestehende Workflows integrieren. Payments ist eine globale Bezahlvorgangslösung, mit der Unternehmen mehr als 125 Zahlungsmöglichkeiten und 135 Währungen in rund 200 Ländern anbieten können.

Das Beste an einer Zahlung auf Rechnung mit Stripe ist, dass Sie nicht auf das Geld warten müssen. Stripe zahlt Ihnen den Kaufbetrag sofort und sendet eine Rechnung an Ihre Kundin/Ihren Kunden mit Ihrem Markenlogo. Eine vorab generierte Risikobewertung gewährleistet maximale Sicherheit bei Transaktionen. Sie erhalten sofort eine Benachrichtigung, sobald Ihre Kundin/Ihr Kunde bezahlt hat.

Um die Zahlung auf Rechnung anzubieten, registrieren Sie sich bei Stripe und wählen Sie im Abschnitt „Zahlungen“ die Option „Zahlung auf Rechnung“ aus. Alle verfügbaren Zahlungsmethoden werden mit einem einzigen Klick über die Seite mit den Systemeinstellungen aktiviert oder deaktiviert – keine Programmierung erforderlich.