In den Niederlanden kann sich die von Ihnen gezahlte Umsatzsteuer (USt.) – in der Regel 9 % oder 21 % – deutlich auf Ihre Preise, Gewinnspannen und Compliance auswirken. Da das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den Niederlanden 2025 voraussichtlich auf 1,3 % steigen wird (was hauptsächlich auf die Inlandsnachfrage zurückzuführen ist), ist es wichtig, dass Unternehmensinhaber/innen verstehen, wie die USt. auf ihre Verkäufe angewendet wird.
Viele Unternehmen kennen die USt., aber es kann schwierig sein zu verstehen, wie die beiden Sätze bei alltäglichen Transaktionen gelten. Wenn Sie Waren und Dienstleistungen steuerlich klassifizieren, können Sie leicht Fehler machen. Im Folgenden erklären wir, wofür jeweils 9 % oder 21 % USt. anfallen, wo die Grenzen sind und wie Sie die Vorschriften einhalten können.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was ist der Unterschied zwischen 9 % und 21 % USt. in den Niederlanden?
- Wann sollten Sie den USt.-Satz von 21 % anwenden?
- Welche Waren und Dienstleistungen fallen unter den USt.-Satz von 9 %?
- Woher wissen Sie, welcher USt.-Satz für Ihr Unternehmen gilt?
- Welche häufigen USt.-Fehler machen Unternehmen?
- Wie wird die USt. auf Rechnungen korrekt ausgewiesen?
- Wie können Sie USt.-Berechnungen automatisieren und Fehler reduzieren?
- So kann Stripe Invoicing Sie unterstützen
Was ist der Unterschied zwischen 9 % und 21 % USt. in den Niederlanden?
In den Niederlanden gelten zwei USt.-Sätze: der Standardsatz von 21 % und der ermäßigte Satz von 9 % für bestimmte Waren und Dienstleistungen.
Der USt.-Satz von 9 % soll die Alltagskosten senken und lokale, arbeitsintensive Tätigkeiten unterstützen. Er wird auf wichtige Dinge (z. B. Lebensmittel, Bücher, Medikamente, öffentliche Verkehrsmittel) sowie auf Produkte und Dienstleistungen angewendet, die gesellschaftlich vorteilhaft sind (z. B. alkoholfreie Getränke in Restaurants, E-Books, Haarschnitte).
Der USt. von 21 % ist der Standardsatz. Wenn Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung nicht eindeutig in eine ermäßigte oder befreite Kategorie fällt, gelten für Sie 21 %.
Wann sollten Sie den USt.-Satz von 21 % anwenden?
Wenn Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung nicht explizit als reduziert (9 %) oder steuerbefreit aufgeführt ist, sind 21 % Ihr Standardsatz.
Zu den Verkäufen mit 21 % USt. gehören:
Einzelhandel und E-Commerce (Bekleidung, Elektronik, Kosmetik, Möbel und ähnliche Konsumgüter)
Fachdienstleistungen (Rechts-, Finanz- und IT-Beratung, Design, Marketing)
Digitale Produkte und Abos (SaaS-Plattformen, Streamingdienste, mobile Apps und Cloud-Speicher)
Luxusartikel und nicht lebensnotwendige Artikel (Alkohol, Schmuck und hochwertige Waren)
Neue Unternehmen sollten sich zunächst vergewissern, ob sie für einen ermäßigten Satz oder eine Befreiung infrage kommen oder einen Satz von 21 % berechnen müssen.
Welche Waren und Dienstleistungen fallen unter den USt.-Satz von 9 %?
Der USt.-Satz von 9 % gilt in den Niederlanden für essenzielle Produkte und Dienstleistungen, die zum täglichen Leben, zur Kultur oder zum Wohlergehen der Gemeinschaft beitragen.
Dazu gehören:
Lebensmittel (Brot, Milch, Fleisch, Gemüse, Kaffee und Tee)
Gastronomie (Essen und alkoholfreie Getränke von Restaurants, Cafés und Catering)
Gesundheitsbezogene Produkte (verschreibungspflichtige Medikamente, viele rezeptfreie Medikamente und medizinische Hilfsmittel)
Bücher und Medien (gedruckte Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, E-Books und digitale Nachrichtenabos)
Kunst, Kultur und Sport (Tickets für Museen, Theater, Konzerte und Kinos)
Inlandstransport (Bus, Straßenbahn, Zug und Taxi)
Campingplätze
Hausinstandhaltung (Malerei und Verputz von Häusern, die älter als zwei Jahre sind, sowie bestimmte Dämm- und Reparaturarbeiten)
Reparatur und persönliche Dienstleistungen (Fahrrad-, Schuh- und Bekleidungsreparaturen sowie Friseurleistungen)
Pflanzenbauprodukte (Schnittblumen, Topfpflanzen)
Wenn Sie Artikel in beiden Kategorien verkaufen (z. B. ein Café mit Speisen und Wein, ein Einzelhändler mit Büchern und E-Readern), müssen Sie die Artikel, für die der Satz von 9 % bzw. 21 % gilt, auf der Rechnung klar trennen.
Woher wissen Sie, welcher USt.-Satz für Ihr Unternehmen gilt?
Der richtige USt.-Satz hängt davon ab, welche Waren oder Dienstleistungen Sie verkaufen. Wenn Sie unsicher sind, sehen Sie auf der Website der niederländischen Steuerbehörde nach oder fragen Sie einen Steuerberater, bevor Sie Ihr Preismodell finalisieren.
Hier ist ein einfaches Framework:
Digitale und Fachdienstleistungen: 21 %
Verpflegungs-, Kultur- oder Transportdienstleistungen: 9 %
Bildungs- oder Finanzdienstleistungen: USt.-befreit
In einigen Branchen kommen beide Steuersätze zusammen zur Anwendung. In Restaurants werden beispielsweise Lebensmittel (9 %) und Alkohol (21 %) steuerlich anders behandelt, und Fahrradgeschäfte unterscheiden Verkäufe (21 %) und Reparaturen (9 %). Während einige Gesundheitskosten vollständig von der USt. befreit sind, wird der Verkauf von Medikamenten mit 9 % besteuert. Ihre Rechnungsstellung und Buchhaltung sollte diese Unterschiede klar widerspiegeln.
Klassifizieren Sie jedes Produkt einmal, bestätigen Sie es anhand der offiziellen Regeln und dokumentieren Sie Ihre Argumentation.
Welche häufigen USt.-Fehler machen Unternehmen?
Einige USt.-Fehler treten bei niederländischen Unternehmen, von Freiberuflern bis hin zu Online-Plattformen, häufig auf. Hier sind häufige Fehler, auf die Sie achten sollten:
Anwendung des falschen Steuersatzes: Eine falsche Klassifizierung kann zu Steuerrückständen, Strafen oder Problemen mit Erstattungen führen. Führen Sie eine aktuelle Produktliste mit den korrekten Steuersätzen und verifizieren Sie jeden Posten mithilfe der aktuellen Tabellen der Steuerbehörde.
Unterlassen der USt.-Registrierung: Einige kleine Unternehmen gehen davon aus, dass niedriger Umsatz keine USt. bedeutet. Sofern Sie sich nicht offiziell für das Kleinunternehmer-Programm entschieden haben, müssen Sie sich registrieren, USt. zahlen und Erklärungen abgeben.
Fehlerhafte Rechnungen: Fehlende oder falsche USt.-Nummern, nicht übereinstimmende Sätze oder fehlende Summen machen Rechnungen nicht konform und verhindern, dass B2B-Kunden die Vorsteuer zurückfordern können.
Unzureichende Buchführung: Verlorene Belege, unvollständige Logs oder nicht übereinstimmende Einreichungen können Prüfungen oder Bußgelder zur Folge haben.
Verpasste Fristen: Sie können USt.-Erklärungen monatlich, vierteljährlich oder jährlich einreichen (meist vierteljährlich). Verspätete Einreichungen können zu Strafen führen.
Verwenden Sie zuverlässige Buchhaltungstools, legen Sie Kalendererinnerungen fest und prüfen Sie jede Steuererklärung, bevor Sie sie einreichen.
Wie wird die USt. auf Rechnungen korrekt ausgewiesen?
Eine niederländische Rechnung mit USt. ist ein rechtliches Dokument, das als Beweis für Ihre Transaktion und Ihre Steuerposition dient. Um die Vorschriften einzuhalten, muss jede Rechnung die korrekten Details enthalten.
Dies sind die Mindestanforderungen für eine USt-Rechnung:
Ihr Unternehmensname, Ihre Adresse, Ihre USt-IdNr. (btw-idnummer); falls Sie sich bei der Handelskammer registriert haben, fügen Sie Ihre Registernummer (KVK-Nummer) hinzu
Rechnungsdatum und eine eindeutige Rechnungsnummer
Name und Adresse des Kunden (und USt-IdNr., wenn es sich um einen B2B-Verkauf innerhalb der EU handelt)
Eine klare Beschreibung der gelieferten Waren oder Dienstleistungen sowie das Lieferdatum, falls es vom Rechnungsdatum abweicht
Nettobetrag, USt.-Satz und USt.-Betrag für jeden Posten oder jede Gruppe
Gesamtsumme (einschließlich USt.)
Wenn eine Transaktion von der USt. befreit ist, zum Nullsatz besteuert wird oder unter die Umkehrung der Steuerschuld fällt, ist dies ausdrücklich zu vermerken (z. B. „btw verlegd“ für die Umkehrung der Steuerschuld im Inland).
Bei B2C-Verkäufen ist ein vereinfachter Zahlungsbeleg mit USt. normalerweise ausreichend. Bei B2B-Rechnungen sollten Sie jedoch so genau wie möglich vorgehen. Ein fehlender USt.-Satz oder eine fehlende USt-IdNr. kann die Rechnung ungültig machen und Ihre Kunden daran hindern, die USt. zurückzufordern.
Wie können Sie USt.-Berechnungen automatisieren und Fehler reduzieren?
Die USt.-Compliance kann kompliziert werden, wenn Sie sie manuell verwalten. Beginnen Sie also mit den richtigen Tools. Stripe Tax kann beispielsweise automatisch den korrekten USt.-Satz basierend darauf berechnen, was Sie verkaufen und wo sich Ihr Kunde befindet. Dazu gehören die Unterscheidung zwischen Kategorien, die Anwendung von Ausnahmen und die Aktualisierung von Sätzen, wenn sich Gesetze ändern. Ihre Buchhaltungs- oder Invoicing-Software sollte auch automatisch die niederländischen USt.-Regeln widerspiegeln: Sie sollte die korrekten Posten, Summen und Rechnungen ohne manuelles Eingreifen anzeigen. Viele Tools generieren USt.-Zusammenfassungen, die Sie direkt verwenden können, wenn Sie Steuererklärungen einreichen.
Automatisierung hilft auch bei grenzüberschreitenden Regeln. Stripe Tax kann Ihre EU-weiten Verkäufe im Blick behalten und Sie benachrichtigen, wenn Sie sich Schwellenwerten für die USt.-Registrierung in anderen Ländern nähern.
So kann Stripe Invoicing Sie unterstützen
Mit Stripe Invoicing lässt sich Debitorenbuchhaltung vereinfachen – von der Erstellung der Rechnung bis zum Einzug der Zahlungen. Ganz gleich, ob Sie einmalige oder wiederkehrende Abrechnungen verwalten, Stripe hilft Unternehmen dabei, Zahlungen schneller zu akzeptieren und Abläufe zu optimieren:
Debitorenbuchhaltung automatisieren: Sie können professionelle Rechnungen im Handumdrehen erstellen, anpassen und senden – ganz ohne Code. Stripe verfolgt automatisch den Rechnungsstatus, sendet Zahlungserinnerungen und verarbeitet Rückerstattungen, sodass Sie Ihren Cashflow im Griff behalten.
Cashflow beschleunigen: Reduzieren Sie die Forderungslaufzeit und akzeptieren Sie Zahlungen schneller mit integrierten globalen Zahlungen, automatischen Erinnerungen und KI-gestützten Dunning-Tools, die Ihnen helfen, mehr Umsatz zu erzielen.
Nutzungsfreundlichkeit erhöhen: Bieten Sie Kundinnen und Kunden eine bequeme Zahlungsmöglichkeit mit Unterstützung von über 25 Sprachen, 135 Währungen und 100 Zahlungsmethoden. Die Nutzer/innen können Rechnungen über ein Selfservice-Portal ganz leicht aufrufen und bezahlen.
Aufwand im Backoffice reduzieren: Erstellen Sie Rechnungen in Minuten und reduzieren Sie die Zeit, die für das Inkasso aufgewendet wird, durch automatische Erinnerungen und eine von Stripe gehostete Rechnungszahlungsseite.
In Ihre bestehenden Systeme integrieren: Stripe Invoicing lässt sich in beliebte Buchhaltungs- und Enterprise-Resource-Planning-Software integrieren, sodass Sie Systeme synchron halten und manuelle Dateneingaben reduzieren können.
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Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.